Ostertagung 2014

Achberger Ostertagung im Gedenk- und Verantwortungsjahr 2014

Individualisierung und globale Solidarität

Geschichtliche Herausforderungen im Spannungsfeld antisozialer Entwicklungs-Kräfte im Menschen und umfassender wirtschaftlicher Globalisierung der Welt.

13.-21. April 2014 

Was sind die Erkenntnis- und Sozialgestaltungsaufgaben von 2014-2018/19 und im ganzen ersten Drittel des 21. Jahrhunderts? – Betrachtungen im Lichte der Gesetzmäßigkeiten der „Zeit als Realität“ unter Berücksichtigung der Struktur des Gesellschafts-Organismus und seiner Entwicklungstendenzen.


Wenn die Öffentlichkeit solcher Ereignisse, wie jener des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedenkt, wird nach den Ursachen und Auslösern der Katastrophe gefragt und vieles wird dabei genannt, was dazu äußerlich den Anstoß gab. Als innere Ursache aber können allem voran die veralteten Strukturen des sich globalisierenden Gesellschaftsorganismus erkannt werden: Die unzeitgemäßen Herrschaftsformen und das Festhalten daran durch die sie repräsentierenden Machtgruppen führte zu den konfliktauslösenden Kommunikationsmängeln zwischen den Herrschenden in den hauptsächlich beteiligten Nationalstaaten, die jeweils ihren größtmöglichen egoistischen Nutzen aus den Globalisierungsentwicklungen des Gesellschaftsorganismus ziehen wollten. 

Bereits zur Weihnachtstagung des Internationalen Kulturzentrums wurde das Ereignis des ersten Weltkrieges zum Anlass genommen, auf die Konstellationen Europas und der Welt zu blicken, wie sie sich damals konfiguriert haben und wie sie sich – teils in frappierenden Parallelitäten, teils in "verwandelter Gestalt" – auch heute zeigen. Aber auch auf die Friedensidee der "Dreigliederung des sozialen Organismus" haben wir hingewiesen, die in den Jahren 1917/19 durch Rudolf Steiner in die Welt treten konnte. Auch ihre dreimalige "Umlaufzeit", wie Rudolf Steiner eine Zeitgesetzmäßigkeit im Walten der Geschichte nannte, ruft neben dem "Erinnerungsblick" auch unseren "Gewissensblick" (Albert Steffen) auf, um die Herausforderungen und Aufgaben im Übergangsgeschehen zum 21. Jahrhundert zu identifizieren und mit Projektperspektiven zu verbinden. 

Zum Tagungsgeschehen

13. April um 20:00 Uhr 
Tagungseröffnung durch Herbert Schliffka und Gerhard Schuster mit Vorstellung des Tagungsverlaufes und ersten einleitenden Gedanken

14. April, ganztägig
einleitende Referate zu den Grundlagen des Tagungsthemas als Basis für die gemeinsamen Gespräche.

15. April, vor- und nachmittags
Beitrag von John C. Ermel 
››› siehe pdf

15. April, abends
Beitrag von Christoph Klipstein und Herbert Schliffka zur Elementarlehre von Wilhelm Schmundt – Eine Vergegenwärtigung des „Urbildes des sozialen Organismus“.

16. und 17. April jeweils morgens und abends

Seminar mit Stephan Eisenhut 
››› siehe pdf

18.-20. April, morgens von 10.00-11.00 Uhr
Übungen mit Christoph Klipstein zur „Philosophie der Freiheit“ von Rudolf Steiner 

20. April (Ostersonntag) nachmittags 
Beitrag von Ingrid Feustel
Das Leben eines  Bauhauskünstler 1899 -1970
Kaiserreich-Weimarer Republik-Nazizeit-DDR -Westdeutschland
Hanns Hoffmannlederer - Leben und Werk 
Gründungsimpulse für das Internationalen Kulturzentrum Achberg

Weitere Beiträge im Tagungsverlauf

Herbert Schliffka: Wie können wir uns von den undemokratischen und amerikahörigen Parteien befreien? – „Majdan-Platz-Aufstand“ als Auftrag? – Erfordert die globale Gesellschaftsentwicklung eine demokratische Volksbewegung zur Erneuerung der EU?
››› siehe pdf 

Gerhard Schuster: West, Ost und Mitte und die Aufgabe einer global-solidarischen Gesellschaft – Ein Versuch eines neuen Blicks auf die „geopolitische“ Situation des 21. Jahrhunderts. Wie konfigurierte sich Europa ab dem 9. bis zur Mitte des 19. Jahrhundert? Welche Aufgaben waren danach gestellt und wo stehen wir heute?  

u.a.

Tagesablauf 

09.00 – 09.45 Eurythmie mit Monika Klipstein
10.00 – 13.00 Vormittagsblock
16.00 – 18.30 Nachmittagsblock
20.00 – 22.00 Abendblock   

Bei unserer Ostertagung wollen wir dazu die Arbeit fortführen und in weiteren Blickwinkeln in die Betrachtung nehmen: 

Und wir wollen in den Blick fassen, was wir dazu beitragen können, zivilgesellschaftliche Initiativen zur weiteren Überwindung veralteter Gesellschaftsformen so in die gesellschaftlichen Kommunikationsprozesse einzubringen, dass sie in breitester Öffentlichkeit Gehör finden können. – Dabei ist es wichtig in Erfahrung zu bringen, welche Erkenntnis- und Sozialgestaltungsaufgaben in den vor uns liegenden Jahren anstehen, wenn wir die Zeitgesetzmäßigkeit der „33-jährigen Umlaufzeit geschichtlicher Ereignisse" (zumindest als eine zu erprobende Arbeitshypothese) ernst nehmen: Wie sieht es in diesem Zusammenhang, in welchem erneuernde Kräfte durch die hinzukommenden Generationen entfaltet werden, mit folgenden geschichtlichen Erfordernissen aus: dem Demokratie-Impuls, den Impulsen zur Erneuerung der Einkommensgebung und des Geld- und Bankenwesen, das eine solidarische Weltwirtschaft ermöglichen soll, sowie mit einem freien Bildungs- und Informationswesen als Grundlage einer postmaterialistischen Kultur des 21. Jahrhunderts, welche nicht zuletzt auch die Schicksalszusammenhänge der Menschen berücksichtigt, in denen die sozialen Zusammenhänge sich entwickeln? Welche Projekte sind notwendig? Sind Vernetzungen von bestehenden Kräften erforderlich und wie sind sie möglich? Wie erüben wir die dazu notwendige „neue Diplomatie“, wie die Fähigkeit einer „seelisch-soziale Magnetnadel“? Wie kann der seit Beginn der Achberger Arbeit geforderte und eingeübte „Seismograph“, mit dem verwandte Strömungen wahrgenommen werden können, um mit ihnen eine Kooperation zu organisieren, immer wirksamer und wirksamer werden? Das sind Fragen, die wir weiter zu bearbeiten haben. Wir werden die Frage zu beantworten versuchen, in welchem Verhältnis die nationalen Egoismen, die in der gegenwärtigen Krisenzeit wieder eine zunehmende Kraft entfalten, zu den stärker werdenden antisozialen Kräften im Menschen stehen. Welche wirksamen Gegengewichte sind zu stärken, damit sie nicht ihre zerstörerischen Wirkungen entfalten können? Die Gedanken, die Rudolf Steiner dazu in seinem Vortrag über „soziale und antisoziale Triebe im Menschen“ am 12.12.1918 in Bern (Gesamtausgabe Band 186) geäußert hat, sind eine wichtige Erkenntnishilfe dazu, auch um das „Urphänomen der Sozialwissenschaft“, aus dem alle, auch noch so komplexen gesellschaftlichen Vorgänge und die sie ordnenden Strukturen hervorgehen, besser zu verstehen. Wir werden auf das Verhältnis zwischen den von Rudolf Steiner dargestellten sozialen Gesetzmäßigkeiten, dem genannten „Urphänomen des Sozialen“, dem „soziologischen Grundgesetz“ und den aus der Dreigliederungsidee beschriebenen gesellschaftlichen Funktionssystemen zu blicken haben, auch um zu sehen, wie die so beschriebenen sozialen Phänomene in der heutigen akademischen Sozialwissenschaft erkannt und in unterschiedlichen Theorieansätzen dargestellt werden. 

Die Tagung wird – wie auch die Ostertagung vor einem Jahr – gemeinsam mit der IG-EuroVision veranstaltet, welche vor den angesprochenen Fragestellungen an der Vorbereitung des Projekte "Europa 2019" arbeitet. Im Laufe des Jahres wollen wir in weiteren Tagungen die nächsten Schritte ausarbeiten und einen "Fahrplan" erstellen, wie wir bis zum Ende des Jahrzehnts, immer mehr und mehr in Verständigung mit allen fortschrittlichen Kräften – der anthroposophischen Bewegung und einer kritischen und kulturkreativen Zivilgesellschaft –, zu gemeinsamem Handel finden können.

Weitere Informationen zur Tagung werden folgen. 

Für die Tagungsvorbereitung verantwortlich: 
Herbert Schliffka mit Gerhard Schuster

Bei Fragen und Interesse an Mitwirkung:

tagungsvorbereitung@kulturzentrum-achberg.de
 

>> Anmeldung (auf der Webseite des Humboldt-Hauses) 

Kosten inklusive Tagungsgebühr und Vollpension pro Tag bzw. Übernachtung

Einzelzimmer: € 60.- | Doppelzimmer: € 50.- | Mehrbettenraum: € 40.- | Zelt: € 35.-

Nur Vollpension ohne Übernachtung: € 24.-

Bei Buchung ohne Unterkunft oder Verpflegung, Tagungspauschale : € 10.-

 

Die Tagung wird veranstaltet vom Internationalen Kulturzentrum Achberg

gemeinsam mit der IG-EuroVision Deutschland und Österreich 

www.ig-eurovision.net

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