Zeit.Geist.Geschehen – Ostern 2015

Zeit.Geist.Geschehen

"Denn so, wie einstmals zu den alten Magiern sprach der Sternenhimmel, wie sie ihn fragten, wenn sie irgend etwas vollbringen wollten im sozialen Menschenwerden, so hat derjenige, der in der heutigen Zeit irgend etwas im sozialen Menschenwerden vollbringen will, hinzuschauen auf die Sterne, die auf- und untergehen im geschichtlichen Werden." (Rudolf Steiner, am 23. Dezember 1917) 

Die Herausforderungen im Zeitgeschehen und die Aufgaben einer anthroposophisch-geisteswissenschaftlichen Geschichtsforschung – als Auftakt für ein längerfristiges Arbeits- und Forschungsvorhaben

29.-31. März 2015 
mit anschließender Arbeitswoche bis zum 6. April 2015

Eine Tagung der Stiftung für Geisteswisssenschaft und Dreigliederungsforschung im Internationalen Kulturzentrum Achberg

 

Logo der Stiftung für Geisteswissenschaft und Dreigliederungsforschung e.V.

Das Wirken Rudolf Steiners in den Jahren des ersten Weltkrieges – die in ihrem Jahrhundertabstand unsere besondere Aufmerksamkeit und Verantwortung aufrufen – ist in besonderer Weise mit dadurch geprägt, das dieser Zeit der Impuls der Dreigliederung des sozialen Organismus entsprungen ist. Damit eng verbunden ist aber noch ein Zweites: Der Hinweis auf ein solches Verständnis des Zeitgeschehens und der Geschichte, das die Realität der geistigen Welt in ihrer ganz konkreten Wesenhaftigkeit und Wirkung mit einbezieht.

Dem Jahr 1917, das für den Dreigliederungsimpuls durch die beiden Memoranden an die österreichische und deutsche Regierung, besonders hervorzuheben ist, kommt auch im Hinblick auf den Ausgangspunkt einer anthroposophsichen Geschichtsforschung eine besondere Bedeutung zu:

Zum Tagungsgeschehen

Sonntag, 29. März um 20:00 Uhr 

Tagungseröffnung mit einleitenden Gedanken

Montag, 30. März um 20:00 Uhr 

Behandlung des Themas in drei Blöcken durch vorbereitete Beiträge von Gerhard Schuster und Raum für Gespräche

10.00 – 13.00 Vormittagsblock
16.00 – 18.30 Nachmittagsblock
20.00 – 22.00 Abendblock 

Dienstag, 31. März 10.00 bis 13.00 Uhr

Abschluss der Tagung Überleitung zur Arbeitswoche

Sowohl während der Tagung als auch während der Arbeitswoche:
09.00 – 09.45 Uhr Eurythmie mit Monika Klipstein

Die Arbeitswoche geht bis Ostermontag, den 6. April (Mittag). Die Arbeit findet zu den selben Zeiten wie bei der Tagung statt.

Während dieser Zeit wollen wir gemeinsam verschiedenen Vorträge Rudolf Steiners studieren, Blicke ins Zeitgeschehen anstellen, und den Raum erffnen, um aufgeworfene Fragen gemeinsam bewegen zu können.

Vorträge Rudolf Steiners zur Vorbereitung
(Inhalte, die während Tagung und Arbeitswoche eine Rolle spielen werden):

Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis
Vierzehn Vorträge, Dornach 29. September bis 28. Oktober 1917, GA 177

Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen
Neun Vorträge, Zürich 6. und 13. November, Dornach 10. bis 25. November, St. Gallen 15. und 16. November 1917, GA 178

Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten
Acht Vorträge, Dornach 2. bis 22. Dezember 1917, GA 179

Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung
Sechzehn Vorträge, Basel 23. Dezember 1917, Dornach 24. Dezember 1917 bis 17. Januar 1918, GA 180

Im Besonderen werden drei Vorträge bei der Tagung behandelt werden:

"Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund" aus der GA 178 vom 18., 19. und 25. November 1917.

Am 23. Dezember des besagten Jahres (und in den weiteren Vorträgen bis zum 26. Dezember 1917; GA 180) weist Rudolf Steiner auf einen fundamentalen Zusammenhang für das Wesen der Geschichte hin, auf den der 33-jährigen Umlaufszeit geschichtlicher Ereignisse. Damit zeigt Rudolf Steiner, wie seit dem Mysterium von Golgatha die Auferstehungskräfte des Christus in der Zeit walten, indem jeder "in den Strom des geschichtlichen Werden hineingeworfener Impuls" nach 33 Jahren sein "Ostern" erlebt und "in verwandelter Gestalt aus dem Grabe ersteht". Und insofern früher für das soziale Menschenwerden die Sterne des Kosmos befragt werden mussten, um etwas für sein Tun in Erfahrung zu bringen, muss heute "auf die Sterne, die in der geschichtlichen Menschheitsentwickelung selber glänzen", geblickt werden. Die Veröffentlichung dieses zentralen "Gesetzes" im Wesen der Geschichte kann als die Geburtsstunde einer neuen geisteswissenschaftlichen Geschichtsforschung im Sinne einer "Neuen Astrologie", wie sie Rudolf Steiner in dem Vortrag auch nennt, verstanden werden. 

Neben der Umlaufszeit geschichtlicher Ereignisse kommen noch andere Gesetzmäßigkeiten in Betracht, etwa das wenige Wochen vorher (am 14. Oktober 1917; GA 177) aufgewiesene "Spiegelungsgesetz" und weitere allgemeine Zusammenhänge zwischen geistiger Welt und physischem Plan, die Rudolf Steiner in seiner Anthroposophie seit der Jahrhundertwende darzustellen begonnen hatte und die in besonderer Weise in dem Zusammenhang zum Ausdruck kommen, den man im den Begriff des "Michael-Impulses" zusammenfassen kann. 

Die rechts im Kasten angegebenen vier Bände der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (im Verlag als Reihe unter dem Titel "Geistige Wesen und ihre Wirkungen" veröffentlicht), stellen für unsere Fragestellungen einen besonderen Fundus dar. Es können nicht alle Inhalte der 47 Vorträge bei der Tagung behandelt werden. Doch sind es diese Vorträge von Michaeli 1917 bis Weihnachten/Januar 1918, die den Zusammenhang dokumentieren, der bei unserer Auftakt-Tagung zunächst eine Rolle spielen soll. (Für unsere Arbeit besonders herausgegriffen werden die drei Vorträge "Individuelle Geistwesen und einheitlicher Weltengrund" aus der GA 178 vom 18., 19. und 25. November 1917.)

In der Fortsetzung der nun in der Karwoche und über Ostern zu beginnenden Arbeit, werden dann auf einem längeren Weg weitere Zusammenhänge in Betracht kommen müssen. Ziel soll es sein, einen Überblick und ein "Organon" zu gewinnen für eine zukünftig noch bewusster zu ergreifene geisteswissenschaftliche Zeitgeschichtsforschung ("Zeit-Zeichen-Deutung"). Eine Zeitgeschichtsforschung, wie sie in der Achberger Arbeit – vor dem Hintergrund von konkreten Projekten im Zeitgeschehen – in unterschiedlicher Weise, aber durch all die Jahre hindurch immer eine Rolle gespielt hat. 

Für die Tagungsvorbereitung verantwortlich: Gerhard Schuster

Bei Fragen: tagungsvorbereitung@kulturzentrum-achberg.de

>> Anmeldung (auf der Webseite des Humboldt-Hauses)

Kosten inklusive Tagungsgebühr und Vollpension pro Tag bzw. Übernachtung:

Einzelzimmer: € 60.- | Doppelzimmer: € 50.- | Mehrbettenraum: € 40.- | Zelt: € 35.-

Nur Vollpension ohne Übernachtung: € 24.-

Bei Buchung ohne Unterkunft oder Verpflegung, Tagungspauschale : € 10.-

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